FLAGS

FLAGS war als künstlerische Intervention im öffentlichen Raum entwickelt. Das während der Pandemie (2021-22) entwickelte Konzept wurde für Förderungen eingereicht und konnte mangels Finanzierung noch nicht finanziert werden.

KONZEPT | PROJEKTIDEE

Fahnen sind Medium, sind politisch, in Abhängigkeit von ihrem Aufdruck, sind Kommunikation. Sie können Freiheit bedeuten, Solidarität, als Symbole Identifikation stiften oder Macht bezeugen. Sie zu tragen, kann ehrvoll sein, abgrenzen oder von der Mondlandung künden.

Kostüme aus Stücken, Stoffe aus Theatern und Bühnenbildern erzählen von einem Leben in der Kunst. Fahnen, hergestellt aus diesen Materialien künstlerischer Produktionen oder aus Gebäuden, in denen der Tanz lebt, wenn er vor Publikum gezeigt werden darf, als Spenden anzufragen, lernen, daraus Fahnen zu gestalten und zu nähen, war der Inhalt dieses Projektvorschlags.

Absicht des Vorhabens war, das Potenzial der Choreografie des Windes für eine installative Arbeit im öffentlichen Raum zu erforschen. Bewegungsskulpturen, die unsere Aufmerksamkeit auf das menschliche Grundbedürfnis lenken, in die Rhythmen der Natur einzutauchen. Gegenüber einer zunehmend entkörperlichten Kommunikation im virtuellen Raum eröffnet das Konzept einen Zugang zum analogen Kunsterlebnis im öffentlichen Raum. Die Statik des Kunstwerks würde dabei durch poetische und spielerische Qualitäten von Bewegung erweitert. Verknüpft würden diese im Alltäglichen mit dem Ereignishaften und der politischen Dimension des Symbols und Mediums Fahne.

Dieses audiovisuelle Eintauchen sollte das Potenzial künstlerischer Darstellungen als Mittel zur Stärkung der Selbsterfahrung der eigenen Körperlichkeit und Präsenz im Raum erforschen, wie ich sie vom Tanz kenne. Dabei sprächen die Flaggen zum Publikum - zu jedem Menschen, der diese sieht - über die Dynamik des Lebens.

Hissen wir die Fahnen für diejenigen und das, die/ das wir verloren haben durch die Pandemie. Verweilen wir einen stillen Moment, können wir dem Wind zusehen, wie er mit den Fahnen spielt. Die Natur kennt unsere Trauerzeremonie nicht und erlaubt sich einen Tanz und erzählt vom Leben.

WEITERE INFOS

Das Projekt wurde bei einer Projekt- und einer Recherche-Förderung eingereicht und nicht für eine Förderung ausgewählt. Sollte es eine Frage und Interesse an einem Austausch geben, oder eine Zusammenarbeit, gerne (z.B. hier) bei mir melden. Die Arbeit an dem Projekt ruht.

KONTEXT

Ich blickte auf den großen Uni-Parkplatz vor mir. Dort lag eine Plastiktüte. Als eine Böe sie erfasste, stieg sie in die Höhe und wirbelte wild im Wind.
Die Begegnung mit der oben beschriebenen Realität brachte freudige und optimistische Erinnerungen zurück. Als Kind ließ ich mit meiner Großmami im Stuttgarter Eichenhain in Sillenbuch oft Drachen steigen. Spielerische und poetische Qualität von Bewegung und das Erleben von Realität. Glück des Lebens. Meine Faszination für Bewegung hat mich zum Tanz gebracht.

Fachübergreifende Impulse sind für mich stets wichtige „Points of departure“: grenzüberschreitende Experimente, interdisziplinäre Kooperationen, Bewegungsskulpturen / Sichtbarmachung von Tanz, Impulse, die ausschlaggebend für Veränderungen waren.

Meine Motivation

  • Menschen und Kunst in einen Dialog bringen
  • Kunst in einer nachhaltigen Form im öffentlichen Raum zeigen
  • Kunst machen, die “frei” ist, öffentlich, umsonst, kurzweilig und dekorativ (sein kann), ohne kommerziell zu sein
  • Kollaboration etablieren: mit Künstler*innen, Kunstinstitutionen
  • Berichterstattung: über Fonds DAKU, Tanz und Kunst
  • Diskurse auslösen: “was ist Kunst?”
  • Erweiterung der Wahrnehmung und des Kunstverständnisses von Tanz anstoßen: Tanz, der über die Bühne hinausgehen kann
  • Kunst demokratisieren: Tanz als Kunstform für alle und jeden
  • Tanz ist Kommunikation: Menschen dazu animieren, die Arbeit zu fotografieren und in sozialen Netzwerken zu teilen = durch Kunst Austausch untereinander initiieren
  • Enkulturieren: dass man Kunst im Cage’schen Sinne überall im Leben wahrnehmen kann
  • Stadtführungen und Kunstvermittlung, die auf Tanz und Kunstprojekte aufmerksam machen
  • Zielgruppen: alle Alters- und Bildungsgruppen, unabhängig von sozialer Stellung, alle Sprachen
, inklusiv z.B. Personen, die ihre Umwelt visuell wahrnehmen (können), im Außenbereich aufhalten, im Freien, wie zum Beispiel 
Spaziergänger:innen, Menschen, die zur Arbeit gehen und/ oder sich von einem Ort A zu einem Ort B bewegen, Sportler:innen oder Herrchen/ Frauchen, die Gassi gehen sowie Personen, die aus Straßenbahn, Auto, Gebäuden/ Innenbereichen die Fahnen sehen