[memeri]

30.3.2007

Festspielhaus Hellerau Dresden

30.3.2007   Festspielhaus Hellerau Dresden

Beschreibung

Die Mehrkanal-Videoinstallation zum Tanzabend [memeri] ist das Ergebnis davon, dass ich eine Verletzung hatte und als Tänzer nicht an den Proben teilnehmen konnte. Deswegen hatte ich Choreograf Wayne McGregor angeboten, meine Zeit sinnvoller einzusetzen, als damit, die Proben vom Studiorand mitzuverfolgen.

Was würde er davon halten, wenn ich ein Videobühnenbild zu seiner Choreografie entwickle? Ich hatte zu der Zeit gerade als Filmproduzent und Performer/ Choreograf von SALZ IM AUGE mit Kameramann Thomas Mauch gearbeitet. Beim Dreh mit dem Director of Photography Urgestein, der schon Klassiger wie "Aguirre, Zorn Gottes" und "Fitzcarraldo" fotografiert hatte, hatte ich gelernt, dass er den Look bereits in der Kamera erzeugt hatte, anstatt es "in der Post(produktion)" zu lösen: für warme Abendstimmungen machte er bewußt den Weißabgleich nicht auf weißen, sondern auf farbigen Untergründen.

Mein Ansinnen war, die Kamera ebenfalls als Tool zu nutzen, um damit die Sichtweise auf den Tanz zu intensivieren: den Tanz als rhythmisches und musikalisch-körperliches Ereignis im Performer für das Publikum sichtbar zu machen - Tanz spürbar, empfindbar zu machen: visuelle Musik.

Während der zweiwöchigen ersten Probenphase drehte ich zuerst mit "falschen" Einstellungen in der Kamera. Unschärfe, Verfremdung, absichtlich falsch kalibrierte Weißabgleich-Einstellung und die Nutzung möglichst vieler Effekte in der Kamera, deren Nutzung bei einem "Profi"-Dreh verboten ist, verstärkte, isolierte, verdeutlichte, oder sezierte Dynamik, Musikalität und Rhythmus der einzigartigen Charakteristika der Tanzimprovisationen der Tänzer-KollegInnen. Tanzen heißt auch das Auf:spüren der eigenen einzigartigen Bewegungsqualität, da es eine interpretierende Bühnenkunst ist.

In der Postproduktion entstanden Tanzfilm-Miniaturen, ähnlich einzelner Bewegungsmotive im Tanz, die der Choreograf McGregor nutzt zur Erstellung seiner Bewegungskompositionen, die zu großen Teilen auf Improvisationen der Proben bestehen.

Da die Projektion nicht im Theater realisiert werden konnten, wurden im Foyer, Theater oder vor dem Theater die Filme als 4-Kanal Installation vor/ nach der Vorstellung bespielt oder illuminierten nachts die Schaufenster des Theaters.

Die Videoarbeit als Vorband, die auf den Haupt-Act des Abends, die Tanzaufführung, vorbereitet und einstimmt.

Multimedia

Videos der 4-Kanal Installation Tanzfilmminiaturen

Installation Biennale de Charleroi Danses | HELLERAU | Sadler's Wells

Team

Concept, Direction and Choreography
Wayne McGregor

Set and Costume Design
Wayne McGregor and Lucy Carter

Lighting Design
Lucy Carter

Video Design
Pipo Tafel

Company
D.A.N.C.E.

Premiere

30.3.2007, Dresden

Location

Festspielhaus Hellerau European Center For The Arts Dresden

Produktion

Co-commissioned by Company Wayne McGregor, D.A.N.C.E. and Tanzplan Dresden.

D.A.N.C.E. was a collaboration between Frederic Flamand, William Forsythe, Wayne McGregor and Angelin Preljocaj to create a new elite group of Europe’s finest young dancers. At the culmination of the two-year training cycle, the 22 apprentices presented an evening of work representing the full scope of the programme that included [memeri]

Additional Performances

Sadler’s Wells London, Charleroi Danses Centre chorégraphique de la Communauté française Brussels