Body Narratives
August - Dezember 2012
Seminarentwicklung / -leitung
August - Dezember 2012
Seminarentwicklung / -leitung
Body narratives - der Körper als Medium
Choreographie: altgr. χορός ,Tanz‘ und γράφειν ,schreiben‘
Im zeitgenössischen Bühnentanz wird seit dem Entstehen des modernen Tanzes zu Anfang des 20. Jhs. mittels choreograhpischer Strategien in Improvisiation Bewegungsmaterial erzeugt, aus dem - in Bewegungsabläufen festgehalten - Choreographien gebaut werden.
Gerald Siegmund beschreibt die Arbeit von William Forsythe als „Denken in Bewegung“. Forsythe setzt die Tänzer in seinen „Bewegtarbeiten“ oft als Mini-Choreografen ein, die darin als selbstgesteuerte Handlungseinheiten agieren. Den dabei angewandten Denk- und Handlungsstrategien liegen Improvisations- und Kompositionstechniken zugrunde, die er mit Denk- und Arbeitsansätzen aus verschiedenen Kunstgattungen verschmelzt. Diese Prinzipien, Überlegungen, Betrachtungs- und Arbeitsweisen lassen sich für Film und Medienkunst sinnvoll übertragen und nutzen.
Das interdisziplinäre Seminar war für Studierende aller Fachbereiche der HfG Karlsruhe offen, um eigene Arbeiten in Text, Bild, Bewegung oder sonstiger (auch genreübergreifen- der) Form umzusetzen, mit dem Körper / seiner Bewegung im Raum als Zentrum der künstlerischen Arbeit, sowohl auf theoretischer als auch auf praktischer Ebene.
Die aktuellen Arbeitsvorhaben der TeilnehmerInnen wurden anhand von Überlegungen und Referenzen aus Tanz, Performance, Medienkunst, Film und Kunstwissenschaft untersucht und weiterentwickelt.
Bewegungschoreografie und das Verhältnis vom Körper zum Raum bei der Kameraarbeit, die Bedeutung der Besucherbewegung in interaktiven Environments oder die Realisierung sowie filmische Dokumentation performativer Konzepte sind einige Beispiele von vielen Bereichen, in denen choreographische Strategien und Improvisationstechniken, sprich Arbeitsweisen aus dem Tanz, für filmische, szenografische und medienkünstlerische Konzepte fruchtbare Anwendung finden.
Es geht um die Fähigkeit, vielschichtig zu reflektieren und dabei „polizentrische“ Sichtweisen auf die Dinge zu entwickeln. Miles Davis, der wie William Forsythe als Innovator und Erneuerer seiner Kunstform gilt und ebenfalls ein Meister bei der kreativ-produktiven Verschmelzung von Improvisations- und Kompositionstechniken war, dazu: „do not fear mistakes, there are none“.
Multimedia
Filmische Arbeiten der Studierenden aus dem Seminar
VIDEOCHOREOGRAPHIE, von Heidi Herzig
Lift Me Up! Second Skin | von Maria Magdalena Vollmer
Movements | von Christina Vinke
Diving, Dying, Fading | von Anika Reidt
Team
Pipo Tafel | Konzeption, Seminarleitung
David Schnägelberger | Kamera & Postproduktion Video
Anika Reidt | Grafik & Layout Dokumentation
Produktion
Pipo Tafel
Location
Vorproduktion: Köln
Workshop: Karlsruhe
Produktionsdaten
Wintersemester 2012/13
Seminar Blog
Auftraggeber
HfG Karlsruhe, Fachbereich Medienkunst, Prof. Ludger Pfanz



